Die 37. Mahnwache

Die 37. Mahnwache für die Geiseln in Gaza verlief ruhig. Dies mag auch der Präsenz der Polizei geschuldet sein:

Da einige von den regelmäßigen MitdemonstrantInnen aktuell in Israel im Kibbuz Nir Oz sind, um dort konkret zu helfen, war die Gruppe etwas kleiner. Stattdessen waren aber Freunde aus Bonn, Köln und Wuppertal dabei.

Zwei interessierte PassantInnen haben sich spontan der Mahnwache angeschlossen.

Am Morgen hatten wir noch die Nachricht vom Fund vierer weiterer toter Geiseln erhalten, drei davon aus dem Kibbuz Nir Oz. Noch befinden sich ca. 110 Menschen in der Hand der Verbrecher.

Vorstand des Nir Oz-Vereins in Berlin

Petra Hemming und Roman Salyutow waren in dieser Woche in Berlin unterwegs, um über die Aufbauhilfe für den Kibbuz Nir Oz zu berichten.

Seine Exzellenz, der israelische Botschafter Ron Prosor, hatte den Vorstand des Solidaritätsvereins Nir Oz nach Berlin eingeladen.

Es war ein fruchtbarer Austausch.

Klartext an Netanjahu

Seit dem Horrortag des 7. Oktober 2023 setzen sich Angehörige der Gaza-Geiseln für die Freilassung der Opfer ein. In der Kritik steht vor allem die Regierung unter Benjamin Netanjahu. Die Angehörigen und andere Menschen in Israel setzen die Regierung unter Druck, wirksame Schritte zur sofortigen Freilassung zu unternehmen.

Unsere Freundin Efrat Machikawa aus dem Kibbuz Nir Oz zum Beispiel wartet auf die Freilassung ihres Onkels Gadi Moses. Jetzt hat sie mit anderen Betroffenen ein Buch veröffentlicht, um den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen. Gestern erreichte uns ihre Nachricht:

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Aufbauhilfe für Nir Oz aus Bergisch Gladbach

Aktuell befindet sich eine Gruppe von Volontären des GTV und Nir Oz Verein in Israel. Wir möchten helfen, den Kibbuz wiederherzustellen soweit dies möglich ist. Untergebracht sind wir im Kibbuz Magen, in unmittelbarer Nachbarschaft.

Hier geht es zum Blog mit Lageberichten:

Es sind immer noch 116

Bei der heutigen Mahnwache gab es keine Zwischenfälle. Gemeinsam haben wir an Ariel Bibas erinnert, der gestern in Gefangenschaft seinen fünften Geburtstag beging.

Des Weiteren erinnerte Petra Hemming an Oded Lifschitz, einen 84-jährigen Friedensaktivisten aus dem Kibbuz Nir Oz, der sich seit dem 7. Oktober in der Hand der Hamas befindet.

Wir werden auch weiterhin unsere Mahnwache jeden Dienstag abhalten, um die Namen der 116 Geiseln zu verlesen, damit diese nicht vergessen werden.

Zweimal „Free Palestine“, einmal Rassismus und Markus singt die Hatikva

Bei der heutigen 35. Mahnwache hatten wir es neben zwei „free Palestine“-Rufen  mit lupenreinem Rassismus zu tun: ein Passant brüllt uns an „Deutschland den Deutschen und Ausländer raus!“ 

Am helllichten Tag mitten in der Innenstadt.

Neben den Namen der Geiseln, die wir jeden Dienstag verlesen, haben wir heute auch die Namen der drusischen Kinder verlesen, die am letzten Wochenende bei einem Raketenangriff im Norden Israels getötet wurden.


Petra Hemming verlas die Rede, die Dekel Goren am letzten Samstag bei der Beisetzung ihrer Mutter gehalten hat. Maya Goren war am 7. Oktober ermordet und in den Gazastreifen verschleppt worden. Dekel ist nun Waise und wird von Bergisch Gladbacher Nir Oz verein unterstützt.

Unterstützt wurden wir heute durch Mitglieder der Deutsch israelischen Gesellschaft und der kölnischen Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit.

Auch Markus der Musiker war wieder dabei und zum Schluss haben wir alle gemeinsam die Hatikva gesungen.

Wir hoffen sehr, es wird nicht nötig sein. Wenn aber doch, sind wir nächste Woche Dienstag auch wieder aktiv und verlesen die Namen aller Geiseln, verbunden mit unserer Forderung nach sofortiger Freilassung.