44. Mahnwache
„Ich hoffe, ihr sterbt alle!“
Ausspruch eines jungen Familienvaters mit Kinderwagen, in dem sich ein Kleinkind befand, an seiner Seite vermutlich seine Ehefrau. Am helllichten Tag, mitten in der Bergisch Gladbacher Innenstadt.
Wir haben wie jeden Dienstag die Namen der Geiseln verlesen, mussten erneut feststellen, dass die blau-weiße Fahne mit dem Davidstern die Menschen triggert und sie völlig außer Kontrolle bringt. Leider war die Polizei erneut nicht zugegen, erst nachdem wir den Notruf gewählt haben, kamen zwei Beamte. Anzeige wird natürlich trotzdem gestellt.
Wir haben heute die Geschichte von Neomit Dekel-Chen verlesen. Sie hat den 7. Oktober im Kibbuz Nir Oz überlebt, weil sie sich schwer verletzt und blutend tot gestellt hat. Sie konnte entkommen, ihr Sohn Sagui Dekel-Chen, 36 Jahre alt, ist bis heute in der Gewalt der Terroristen. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm.
Naomit ist unsere Ansprechpartnerin für den Gemeinschaftsgarten, den wir als Verein in Israel für die Überlebenden des 7. Oktober errichten.
Abschließend haben wir die israelische Nationalhymne, die Hatikva (Hoffnung) gesungen.