Die 68. Mahnwache - Gedenken an Dorin

Heute, am „Tag des Zorns“, ausgerufen von diversen Organisationen weltweit, die die Hamas für eine Befreiungsorganisation halten, haben wir unter anderem an Dorin erinnert. Eine junge Frau, die auf der Flucht vor den Terroristen am 7. Oktober 2023 auf dem Nova Festivalgelände von Terroristen kaltblütig ermordet wurde. Sie wollte einfach nur tanzen! Sie wollte leben! Es gibt einen Bezug zu Bergisch Gladbach, denn sie lebte mit ihrer Familie in der Partnerstadt Israels, in Ganey Tikva.

Heute gab es nur ein paar Stinkefinger und Kopfschütteln von Menschen, die augenscheinlich nicht auf der Seite der Demokraten, der Freiheit und der Liebe zum Leben stehen.

Wir werden auch weiterhin jeden Dienstag die Namen der Geiseln verlesen, bis alle befreit und zu Hause sind.

Die 66. Mahnwache

Auch heute erinnerten wir an die israelischen Geiseln, die nach wie vor in der Gewalt der Hamas sind.

Wir informierten darüber, dass die Hamas, die seit ihrer Wahl im Jahr 2005 im Gazastreifen herrscht, keine politische Gruppierung ist, sondern eine islamistische Terrororganisation, die unter anderem vom Iran finanziert wird und sich die Vernichtung Israels zum Ziel gesetzt hat. Die enormen internationalen Hilfszahlungen nutzt sie nicht für die Entwicklung des Gazastreifens zugunsten der Menschen, sondern für den Ausbau ihrer Terrorinfrastruktur.

Auch heute wurde uns „Free Palestine“ entgegengerufen. „…from Hamas“ lautete in dem Sinne unsere Antwort.

Erfreulicherweise erhielten wir jedoch auch Solidaritätsbekundungen.

Nummer 65

Heute waren wir eine starke und entschlossene Gruppe, die sich in Bergisch Gladbach zur Mahnwache versammelt hat. Und das, obwohl viele unserer Mitstreiter:innen derzeit im Kibbuz Nir Oz – nur 1,5 km vom Gazastreifen entfernt – dabei helfen, diesen Ort wieder zum Leben zu erwecken. Unsere regelmäßigen Mahnwachen haben eine wachsende, engagierte und verlässliche Gemeinschaft entstehen lassen. Wir werden nicht aufhören, an die verschleppten Geiseln aus Israel zu erinnern – bis die letzte Geisel wieder in Freiheit ist

Noch immer befinden sich 59 unschuldige Menschen – Menschen wie Du und ich – in den dunklen Tunneln unter Gaza, festgehalten unter unmenschlichen Bedingungen. Und das seit 543 Tagen!

Ein Besuch in Nir Oz

Von Oliver Vrankovic

Wer Nir Oz in Begleitung von Überlebenden aus dem Kibbutz besucht, kommt dem unverdaulichen Horror  des 7.10. zumindest so nahe, dass er ihn nicht wieder abschütteln kann. Ein Besuch in Nir Oz, wo am 7.10. jede*r Vierte Bewohner*in ermordet oder entführt wurde, verändert. Die abstrakte Vorstellung des Massakers wird bei einem Rundgang vor Ort zu einer Aneinanderreihung von Geschichten von Menschen, die in ihren kleinen Häuschen einen kollektiven Traum in einer fast schon paradiesischen Gegend gelebt haben über die am 7.10 die Hölle hereingebrochen ist. Ein Holocaust. Zur gleichen Zeit bekommt wer in Nir Oz Menschen aus dem Kibbutz trifft einen Eindruck von den emotionalen Diskussionen der Kibbutz Gemeinschaft über die Zukunft im Spannungsfeld zwischen  Neubeginn und Erinnerung, die im Besonderen den Umgang mit den Häusern betrifft, die zerstört sind. 

In Nir Oz wird das Versagen der Armee und der Politik, die „Nie Wieder“ versprochen und nicht gehalten haben, auf schmerzhafteste deutlich und ebenso wird deutlich, dass auch die Zukunft für die zur Rückkehr bereiten Kibbutzniks nur dann wirklich sicher sein kann, wenn die zwei Millionen Palästinenser, die sich noch unweit von Nir Oz im Gazastreifen befinden, eine neue Bleibe finden. Wer den 7.10 in Nir Oz erzählt bekommt, hat keine Argumente mehr gegen die Umsiedlungspläne. Und gleichzeitig keine Achtung mehr vor der Regierung, die nicht nur versagt hat, sondern deren Vertreter den Kibbutz bis heute nicht besucht haben.

Wie ich es aus der Erinnerungspädagogik mit dem Holocaust kenne, sind Überlebendentreffen und persönliche Geschichten auch für die Weitergabe der Geschehnisse am 7.10. zentral. Am 25.3. haben ein paar gute Leute dank der Vermittlung des Nir Oz Solidaritätsvereins https://www.bgl-niroz.de  solche persönlichen Geschichten vor Ort gehört.

Or und Yagil Yaakov waren zum Zeitpunkt, als Palästinenser in ihr Haus eingedrungen sind, in dem sie sich alleine aufhielten, 12 und 16. Ihre Mutter Renana zeichnete vom Versuch, sich zu verbarrikadieren bis zum Inferno, dass sie erleben mussten, als sie auf Motorrädern durch den Kibbutz gefahren wurden auf dem Weg heraus und nach Khan Yunis, den Alptraum ihrer Söhne nach. Sie war mit ihnen am Telefon und hörte noch, wie ihr Jüngster versuchte zu erklären dass er zu jung sei, um entführt zu werden. Yagil, der von Zivilisten (!!!) entführt wurde und im Gazastreifen an den Jihad verkauft, erschien irgendwann in einem Propagandavideo. Im November 2023 kamen die Jungen im Rahmen eines Abkommens frei. Der Ex Mann von Renana wurde am 7.10. ermordet und nach Gaza entführt, wo sich seine Leiche noch befindet.

Die Geschichte von den Yaakobi Brüder auf Youtube: 

Renana ist eine faszinierende Frau, die einen unverstellbaren Alptraum erleben musste und sich mit voller Kraft der Mission widmet, die Geschichte des Massakers in Nir Oz als Zeugin sichtbar zu machen und internationale Unterstützung für den Wiederaufbau zu gewinnen. Im Rahmen des Rundgangs haben Renana und Efrat, die Nichte von Margalit und Gadi Mozes die Geschichten weiterer Ermordeter und Überlebender erzählt. Darunter die besonders brutale Ermordung der Familie Siman Tov. Die Eltern wurden erschossen und die Kleinkinder sind neben ihren toten Eltern erstickt, als das Haus abgebrannt ist. Die Häuser der Familie Bibas, der Familie Munder, der Lifshitz, von Itzig Elgarat und vieler Anderer, deren Namen sich für immer ins kollektive Gedächtnis der Israelis gebrannt haben. Manche Opfer konnten erst nach Monaten anhand der wenigen nicht verbrannten Überreste identifiziert werden.

Palästinensische Terroristen und Zivilisten drangen in 97% der Häuser ein. Vor dem Hintergrund des unbeschreiblichen Horrors erfuhr die Gruppe von den Diskussionen über die Gestaltung der Erinnerung. Während v. a. junge Familien sich eine Rückkehr nur vorstellen können, wenn alle Spuren des Holocaust beseitigt sind, sind viele andere Mitglieder des Kibbutz der Meinung, dass verbrannte Häuser zum Gedenken erhalten werden müssen.

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Die 64. Mahnwache

„Wer tötet denn seit 60 Jahren Frauen und Kinder?“ rief uns gleich zu Beginn unserer heutigen Mahnwache ein Passant eine häufige Verleumdung Israels entgegen. 

An einer Diskussion war er nicht interessiert.

Wir beklagten indes die Ermordung der Deutsch-Israelin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne durch die Hamas. Außerdem informierten wir über die Veruntreuung von Hilfsgeldern durch die Hamas zulasten der Bevölkerung im Gazastreifen. Wir freuten uns über einen Gast, der einen eigenen Wortbeitrag vorbereitet hatte.

 

Die Mahnwache 63

Heute haben wir natürlich die Namen aller 59 Geiseln verlesen, die sich noch immer in der Hand der Hamas befinden. Unter den Geiseln ist auch ein junger Mann, der am 7. Oktober von der Mörderbande in den Gazastreifen verschleppt wurde.

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