Mahnwache Nummer 28

Die erhitzten Diskussionen mit einigen Mitbürgern mit Migrationshintergrund über die Frage, ob man für die Freilassung der Geiseln in Gaza überhaupt demonstrieren darf, konnten bei unserer 28. Mahnwache nur dadurch abgekühlt werden, dass diese gerade bei Eis essen waren. Tatsächlich kam es zu einem versöhnlichen Ergebnis.

Zwei Teenagern gefiel unser Aktion so wenig, dass zu deren Beruhigung die Polizei kommen musste.

Auf der Habenseite ist zu verbuchen, dass wir ein neues Vereinsmitglied gewinnen konnten.

Israeltag in Bergisch Gladbach zum 76. Geburtstag des Staates Israel

„Schämen Sie sich eigentlich nicht?“

Zum 76. Geburtstag des Staates Israel haben wir wie in den vergangenen Jahren auch einen Israeltag in Bergisch Gladbach begangen: An unserem Stand am Freitag, 17.5.24 vor dem LöwenCenter stellten wir viele Informationen von der Botschaft, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Honestly Concerned etc. zur Verfügung. Israelische Musik, israelische Datteln, köstliche Lemonana und selbstgebackener Kuchen sorgten für gute Stimmung – auch wenn es nicht so ungezwungen zuging wie in den vergangenen Jahren. Wir freuen uns über 80.- € Spenden für den Nir Oz Verein, der direkt den Bewohnern des Kibbuz zu Gute kommt.

Überraschend viele Menschen suchten das Gespräch, einige hatten auch einfach Fragen und wollten wissen, wie es den Menschen in Israel geht im Moment. 

Die Polizei war über unseren Stand informiert und wie immer zur Stelle. Es gab zwei üble Zwischenfälle, die natürlich bereits an die RIAS Meldestelle kommuniziert wurden: Eine junge Frau, die mit ihrer Mutter am Stand vorbeiging fragte mich, ob ich mich nicht schämte, für ein Land Flagge zu zeigen, dass – und das wisse sie von ihrem libanesischen Ehemann – tausende Kinder abschlachtet. Im zweiten Fall kam ein junger Mann auf einem Fahrrad vorbei, hielt an und sagte: „Walla, Hitler war ein großer Mann – er hat aus euch Seife gemacht.“

Ein sachliches Gespräch war in beiden Fällen – wie gewohnt – nicht möglich.

Zum Abschluss des Israeltages sangen wir gemeinsam mit Bella Lieberman die israelische Nationalhymne, die Hatikva. 

Nein, wir schämen uns nicht – ganz im Gegenteil. Wir sind an Israels Seite und weiter auch weiterhin jeden Dienstag eine Mahnwache abhalten und die Namen der Geiseln verlesen – bis alle befreit und zu Hause sind. 

Eine Mahnwache und ein zweifelhaftes Jubiläum

Wenn man etwas zum 25zigsten Mal macht, ist das normalerweise ein Grund zur Freude.

Die 25. Bergisch Gladbacher Mahnwache lieferte keinen entsprechenden Anlass.

Denn in Gaza sitzen immer noch 130 Menschen in Geiselhaft, die am 7. Oktober entführt wurden.

Und wieder hat es sich gezeigt, dass das Gedenken an israelische Opfer mehr Störer auf den Plan ruft als Unterstützer.

Umso wichtiger ist es, die Mahnwachen fortzusetzen. Haben wir diesmal neben den üblichen antisemitischen Beleidigungen doch auch eine schöne Erfahrung gemacht, als ein älterer Herr unserem zweiten Vorsitzenden einen Geldschein in die Hand gedrückt hat, um unsere Arbeit zu unterstützen.

#BringThemHomeNow