Heute einmal ein Kulturtipp nicht in eigener Sache.
Das Kulturzentrum Overath veranstaltet einen Abend mit der Wiener Diseuse Sandra Kreisler. Sandra Kreisler, Tochter des Komponisten Georg Kreisler (Tauben vergiften) präsentiert im Kulturbahnhof jüdische Lieder. Im Vorverkauf kosten die Karten 20,00 Euro. Das Konzert beginnt um 20:00 Uhr.
Bei seinem Vortrag zeigt der Antisemitismusforscher und Holocaustpädagoge Dr. Marc Neugröschel, wie judenfeindliche Vorstellungsmuster aus der Spätantike die Zeit der Aufklärung überdauerten und zur Grundlage moderner antisemitischer und antiisraelischer Zerrbilder wurden. Dabei wird deutlich, dass oberflächlich unterschiedliche Ausdrucksformen von Judenfeindlichkeit, wie sie sich in verschiedenen politischen und kulturellen Milieus, von extrem rechts bis extrem links und von christlich bis islamisch herausbildeten, einen gemeinsamen weltanschaulichen Kern haben.
Der stellvertretende Vorsitzende des Ganey-Tikva-Vereins Bergisch Gladbach, Axel Bolte moderiert und greift gern Ihre Fragen auf. Es wird gebeten, sich anzumelden, siehe hierzu das folgenden Dokument.
Bei der 22. Mahnwache für die Geiseln in Gaza am 23. April 2024 hat uns Oliver Vrankovic unterstützt.
Oliver stammt aus Esslingen in Baden-Württemberg, lebt aber seit 17 Jahren in Israel. Der alleinerziehende Vater arbeitet als Altenpfleger in Ramla im Herzen Israels. Als Vortragsreisender und Speaker informiert er regelmäßig in Deutschland über die Lage in Israel. Er ist dem Ganey-Tikva-Verein seit langem sehr verbunden.
Oliver kritisierte das Vorgehen der Weltgemeinschaft beim Versuch, die Geiseln durch Verhandlungen freizubekommen. Auf der anderen Seite werde in Israel das Bemühen der deutschen Seite bei der Unterstützung Israels durchaus gesehen und gutiert.
Nach der Mahnwache hielt Oliver Vrancovic in der VHS einen Vortrag, in dem er sehr eindringlich schilderte, wie er und seine Tochter den 7. Oktober erlebt haben. Dazu gehörten viele Einzelaspekte wie der späte Gegenschlag der israelischen Armee, die Kritik an der Regierung Netanjahu und die Entwicklung der Stimmung in der israelischen Bevölkerung.
Die 21. Mahnwache, in der wir erneut die Namen der Geiseln verlesen haben, verlief ausnahmsweise störungsfrei. Julia G. erinnerte daran, dass hinter jedem Namen eine Familiengeschichte und ein einzelner Mensch stehen.
Petra Hemming rief noch einmal in Erinnerung, dass unter den 133 Geiseln zehn Menschen mit einem deutschen Pass sind. Sie forderte im Namen aller Anwesenden die Bundesregierung auf, alles daran zu setzen, dass alle Geiseln befreit werden.
Sie befinden sich seit über sechs Monaten in der Hand der Hamas.
Im März 2024 haben wir erstmalig Purim gefeiert und daran erinnert, wie einst Königin Esther das jüdische Volk vor dem Tod rettete. Viele Juden lebten in der persischen Diaspora
Schon ein halbes Jahr werden 133 Menschen, die aus dem Süden Israels entführt wurden, als Geiseln in Gaza festgehalten, der Jüngste davon ist gerade einmal ein Jahr alt.
Um wie jede Woche an das Schicksal der Geiseln zu erinnern hat der Ganey-Tikva-Verein am 10. April einen kleinen Demonstrationszug organisiert. Ca. 30 Freundinnen und Freunde Israels zogen von der RheinBerg Galerie auf den Konrad-Adenauer-Platz, wo Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln, nicht nur auf die Lage in Nahost, sondern auch auf den unübersehbaren Antisemitismus in Bergisch Gladbach aufmerksam machte. Diesen empfinde er stärker ausgeprägt als anderen Orten. Als aktuelles Beispiel verwies er auf einen Vorfall vor Beginn der Veranstaltung.
Einer der Teilnehmer, der aus Köln angereist war, wurde von einer jungen Migrantin empfangen mit den Worten:
„Ich hoffe, dass Deine Mutter vergast wird.“
Welch ein Empfang in der Papierstadt.
Es gab während des gesamten Aufzuges weitere Störungen, Anfeindungen und Hassparolen, auch, als wir die Hatikva sangen und die Namen der Geiseln verlasen. Die Polizei war mit relativ vielen Kräften vor Ort und hat unsere Sicherheit garantiert.
Uns hat die Demonstration wieder einmal vor Augen geführt, dass unsere jüdischen Freundinnen und Freunde in Gefahr sind.
In Bergisch Gladbach. In Deutschland. In Europa. Im Jahr 2024. Unerträglich.