Mahnwache Nummer 40

Zukunftsprobleme

Heute wurden wir von drei kleinen Jungs, zwischen acht und zehn Jahren beschimpft. „Israel ist Scheiße“ bis zu „Free Palestine“. Das ist eines der großen Probleme für die Zukunft. Kinder und Jugendliche, die zu Hause lernen und hören, dass Israel und die Juden ihre Feinde sind.

Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die kaum zu bewältigen sein wird. Wir werden uns nicht beirren lassen und so lange jeden Dienstag unsere Mahnwache abhalten und die Namen der noch immer 101 Geiseln verlesen und ihre Geschichten erzählen. Heute haben wir Bezug genommen auf den ersten Bericht der IDF zur Bergung der sechs Leichen von vor 14 Tagen. Unfassbare Grausamkeiten sind ans Licht Gekommen. Schwer zu ertragen, dass kleine Jungs auf den Straßen einer deutschen Stadt getriggert werden durch eine Israelfahne.

Mahnwache Nummer 39

Ganz ohne Pöbeleien geht es nicht.

Heute, am Tag 340 nach dem Massaker, haben wir bei der Mahnwache besonders an Eviatar David gedacht, der am 7. Oktober vom Festivalgelände des Nova-Festivals verschleppt wurde. Um 6:30 Uhr, bei Einsätzen des Luftalarms, hatte er sich in sein Auto gesetzt und wollte das Festivalgelände verlassen. Er kam nicht weit, wurde von den Terroristen aus dem Auto gezogen und verschleppt. Die Terroristen veröffentlichten später ein Video, auf dem er deutlich zu erkennen ist. Das Entsetzen und die Angst in seinen Augen sind sehr deutlich sichtbar.

Auch heute wurden wir erneut belästigt, ein junger Mann spuckt deutlich vor uns aus im Vorbeigehen, ein zweiter zeigte uns den Stinkefinger, übersah einen Aufsteller eines der Geschäfte und stolperte. Eine makaber komische Situation. Heute gesellte sich ein junger Mann aus dem Iran zu uns, solidarisiert sich mit unserem Anliegen.

Zum Abschluss der heutigen Mahnwache haben wir alle zusammen die Hatikva gesungen.

Israeltag in Köln

Echte Solidarität lohnt sich

Eine weitere befreite Geisel, Bühnenstars und strahlende Sonne: Es gab viele Glanzpunkte auf dem diesjährigen Israeltag in Köln. Im Vordergrund stand dabei klar der Wunsch, alle Entführten nach Hause zu holen und die zerstörten Orte wieder mit Leben zu füllen.

Engagement für Israel hat viele Gesichter

Sie hatten tatkräftige Hilfe in dem zerstörten Kibbuz Nir Oz geleistet und waren gerade erst von ihrem Einsatz in Israel zurückgekehrt: Petra Hemming und Roman Salyutov berichteten am Israeltag auf der Bühne am Rathenauplatz, was ihre Gruppe Freiwilliger in dem kleinen Grenzort zu Gaza erlebte: Die Aktiven reinigten Zufahrten, schnitten Sträucher zurück und brachten Gemeindeflächen in Ordnung. „Wenn man für einen Moment die verbrannten Häuser und das Massaker ausblendet, kann man erahnen, was für ein wunderbarer Ort Nir Oz einmal war“, sagte Petra Hemming, Vorsitzende des Ganey-Tikva-Vereins Bergisch Gladbach.

Der 7. Oktober: eine lange Spur des Grauens

Das gefundene Söckchen der jüngsten Geisel, Baby Kfir Bibas, das kleine Fahrrad seines Bruders Ariel, die mit rot (entführt) und schwarz (ermordet) markierten Briefkästen – dies sei jedes Mal „ein Schlag in den Magen“ gewesen. Und gerade deshalb sei gelebte Solidarität so wertvoll, ergänzte Roman Salyutov vom Vorstand des Solidaritätsvereins Nir Oz – Bergisch Gladbach. Die Benefizkonzerte des Konzertpianisten und Dirigenten bringen seit vielen Monaten erfolgreich Spenden ein, in erster Linie für die Waisen in Nir Oz. Roman Salyutov appellierte: „Es lohnt sich, noch mehr zu tun, das heißt: hinzufahren und mit eigenen Händen aktiv zu werden!“ Der nächste Einsatz ist bereits für Dezember geplant.

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Die 37. Mahnwache

Die 37. Mahnwache für die Geiseln in Gaza verlief ruhig. Dies mag auch der Präsenz der Polizei geschuldet sein:

Da einige von den regelmäßigen MitdemonstrantInnen aktuell in Israel im Kibbuz Nir Oz sind, um dort konkret zu helfen, war die Gruppe etwas kleiner. Stattdessen waren aber Freunde aus Bonn, Köln und Wuppertal dabei.

Zwei interessierte PassantInnen haben sich spontan der Mahnwache angeschlossen.

Am Morgen hatten wir noch die Nachricht vom Fund vierer weiterer toter Geiseln erhalten, drei davon aus dem Kibbuz Nir Oz. Noch befinden sich ca. 110 Menschen in der Hand der Verbrecher.

Vorstand des Nir Oz-Vereins in Berlin

Petra Hemming und Roman Salyutow waren in dieser Woche in Berlin unterwegs, um über die Aufbauhilfe für den Kibbuz Nir Oz zu berichten.

Seine Exzellenz, der israelische Botschafter Ron Prosor, hatte den Vorstand des Solidaritätsvereins Nir Oz nach Berlin eingeladen.

Es war ein fruchtbarer Austausch.