Major d.R. der israelischen Verteidigungsarmee Arye Sharuz Shalicar zu Besuch in Bergisch Gladbach
Auf Einladung des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Ganey Tikva e.V. (unter der Leitung von Petra Hemming) war Arye Sharuz Shalicar, Major d.R. der Israelischen Verteidigungsarmee, Publizist und Autor zu Gast in Bergisch Gladbach. Im vollbesetzten Saal las er aus seinem neuen Buch „Überlebenskampf“, stellte sich mit Charme und Witz den Fragen der Zuhörer und genoss zusammen mit allen Anwesenden in angenehmer Atmosphäre sichtlich zufrieden sein Lieblingsessen, Currywurst mit Pommes Frites.
Bei der Mahnwache am 30. September in Bergisch Gladbach kam es zweimal zu bedrohlichen Situationen. Eine junge Frau mit Kind an der Hand stürmte auf Petra Hemming, die am Mikrofon stand und die Namen der Geiseln verlas, zu und brüllte ihr ins Gesicht, dass es kein Israel gäbe, es gibt nur Palästina!
Teilnehmer der Mahnwache mussten die Frau zurückdrängen. Des Weiteren gab es einen Platzverweis nachdem die Polizei hinzugekommen war, für einen Mann mittleren Alters, der uns entgegenbrüllte, dass wir uns schämen sollen und verschwinden sollten.
Eine Woche vor dem zweiten Jahrestag des Massakers durch die Hamas steigt die Aggressivität der Hamasunterstützer weiter voran.
Die Teilnehmer der Mahnwache haben erneut die Freilassung aller Geiseln gefordert und Bundeskanzler Merz aufgefordert, den Druck auf die Hamas zu erhöhen, damit die 48 Geiseln endlich freikommen. Gestern hatte er in Berlin eine Delegation aus Israel zu Besuch, unter ihnen Familienangehörige der deutschen Geiseln und unsere Freundinnen Efrat Machikawa und Melody Sucharevicz.
Wir trauern um Martin Sessler. Geboren in der Schweiz hat er sein ganzes Leben im Kibbuz Magen verbracht, unmittelbar neben dem Kibbuz Nir Oz und an der Grenze zum Gazastreifen gelegen.
Viele Generationen hat er als Lehrer Kindern sein großes Wissen vermitteln können, als Historiker hat er manchen Konflikt beschreiben und verständlich vermitteln können.
Viele Jahre galt er als Anlaufpunkt für unzählige Reisegruppen aus Deutschland, die er in seinem Kibbuz empfing und ihnen die Geschichte der Kibuzzim am Gazastreifen näherbrachte. Viele junge Menschen, die am 7. Oktober 2023 auf dem Nova Festival ermordet und verschleppt wurden, kannte er persönlich, sie waren seine Schüler.
Mit vielen Gruppen waren wir als Verein vor Ort und konnten zum Teil und lange vor dem 7. Oktober 2023 Raketen aus dem Gazastreifen sehen, die auf Israel gerichtet waren und rechtzeitig abgefangen werden konnten. Nach dem 7. Oktober hat er dafür gesorgt, dass unsere Volontäre ein Dach über dem Kopf hatten und uns Wohnungen und Häuser in seinem Kibbuz vermittelt, als es noch nicht möglich war, in Nir Oz zu übernachten.
Die politische Linke, auch aus Deutschland, verliert mit ihm einen versierten und kompetenten Ansprechpartner. Jeder, der ihn kennengelernt hat, war von seinem Charakter, seiner positiven Ausstrahlung fasziniert.
Wir, der Vorstand des Ganey-Tikva-Vereins, werden ihn sehr vermissen. Wir haben einen Freund verloren. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Sahava und seinen Kindern. Möge sein Andenken ein Segen sein.
Im Dezember diesen Jahres werden wir am Gazastreifen ein Konzert für ihn in Erinnerung an einen wahren Freund veranstalten.
„Haut ab hier, keiner will euch hier! Ihr habt Kinder getötet!“
So wurden die Teilnehmer unserer Kundgebung gestern in der Innenstadt von Bergisch Gladbach beschimpft. Ein mutmaßlich türkisch- oder arabischstämmiger Mann mittleren Alters brüllte sich völlig in Rage.
Wir sind natürlich ruhig geblieben und haben versucht, ihn mit Fakten zu konfrontieren, er jedoch brüllte weiter. Wen er mit „ihr“ und „euch“ meinte, konnte er nicht beantworten. Brauchte er aber auch nicht.
Gestern war Tag 712 nach dem terroristischen Überfall der Hamas auf Zivilgemeinden in Israel. An diesem Tag kamen 1200 Menschen ums Leben. Sie wurden ermordet, vergewaltigt, verstümmelt und verschleppt.
Auf nichts anderes weisen wir auf unseren Mahnwache hin. Tagespolitik, speziell die Politik in Israel selbst, spielt keine Rolle.
Es bleibt dabei: alleine der blaue Stern auf weißem Grund versetzt Menschen in dieser Stadt und anderswo in einen Ausnahmezustand. Antisemitismus pur auf unseren Straßen! Auch und immer wieder in Bergisch Gladbach.
Wir werden weiterhin die Namen der Geiseln verlesen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Bis die letzte Geisel zu Hause und in Sicherheit ist.
Die beiden israelsolidarischen Vereine der Stadt Bergisch Gladbach teilten sich einen Stand auf dem Stadt- und Kulturfest am vergangenen Wochenende.
Gemeinsam zeigten der originale Ganey-Tikva-Verein und die Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach-Nir Oz Solidarität mit den Menschen in Israel: auf vielfältige Weise machten die beiden Vereine auf die 48 Geiseln aufmerksam, die noch immer in der Hand der terroristischen Hamas sind.
Sieben von den 48 Geiseln haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die beiden Vereine erhielten Anerkennung für ihre Arbeit in zahlreichen Gesprächen mit Besuchern des Festes. Auch wurde Geld gespendet für die 18 Waisenkinder des befreundeten Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen.
In weniger als vier Wochen reist erneut eine Gruppe von Volontären aus Bergisch Gladbach und Umgebung nach Israel, um vor Ort Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Zivilgemeinde zu leisten.
Der offizielle Städtepartnerschaftsverein mit Israel war nicht anwesend. Weder im Programm des Stadt- und Kulturfestes noch am gemeinsamen Stand der Städtepartnerschaften.
Auch in dieser Woche werden wir erneut die Mahnwache am Trotzenburg Platz abhalten, um auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen.
Mahnwache 87 - zwei Brüder seit 705 Tagen in Gefangenschaft
Bei unserer heutigen Mahnwache, zu deren Beginn wir wie gewohnt mehrfach mit „Free Palestine“ und der Frage, ob wir uns nicht schämen würden, begrüßt wurden, haben wir der 6 unschuldigen Opfer der Terrorattacke in Jerusalem gedacht. Bei diesem Terrorakt haben zwei palästinensische Terroristen am Montag wahllos in eine Menschenmenge an einer Bushaltestelle geschossen und sechs Menschen ermordet. Die israelische Polizei konnte die beiden Terroristen eliminieren.
Auch gedachten wir der 4 israelischen Soldaten, die ebenfalls am Montag in der Nähe von Gaza Stadt ermordet worden. Unter ihnen auch ein junger Mann aus der Bergisch Gladbacher Partnerstadt Ganey Tikva. Matan Abramovic wurde 21 Jahre alt. Möge sein Andenken ein Segen sein.
Die Zahl der israelischen Soldaten, die bei der Verteidigung ihres Landes und ihrer Familien seit dem 7. Oktober 2023 getötet worden, beläuft sich mittlerweile auf über 900.
Wir haben die Namen aller 48 Geiseln verlesen, die sich noch immer im Gazastreifen befinden. Seit 704 Tagen. 20-22 von ihnen sollen noch leben.
Die beiden Brüder Gali und Siv Berman, deutsche Staatsangehörige, sind seit 705 Tagen in der Hand von Terroristen im Gazastreifen. Heute haben sie ihren 28. Geburtstag, den zweiten in Gefangenschaft.