Die 32. Mahnwache

Heute haben wir erneut die Namen der circa 120 Geiseln verlesen, die sich noch immer in der Hand der Terroristen befinden. Aus dem nahegelegenen Eiscafe belehrte uns ein älterer Herr, das Israel „45.000 Kinder getötet habe“. Wie gewohnt war er, wie auch all die anderen Parolengröhler vor ihm zu einem ruhigen und sachlichen Gespräch nicht bereit.

Heute haben wir an die Familie Levy erinnert. Or Levy, 33, ist am 7. Oktober von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden, nachdem er mit ansehen musste, dass seine Frau von den Terroristen erschossen wurde. Ihr gemeinsamer Sohn Almog ist drei Jahre alt und lebt seit dem 7. Oktober bei seinen Großeltern. Er bricht sofort in Tränen aus, wenn das Wort, Papa oder Mama fällt. Er ist drei Jahre alt.

ir werden auch weiterhin jeden Dienstag die Namen verlesen, damit diese nicht vergessen werden, bis alle Geiseln befreit und in Sicherheit sind.

Demo für die Geiseln und 31. Mahnwache

Ca. 20 Freundinnen und Freunde Israels haben sich am 2.7.2024 zu einem kleinen Demonstrationszug in der Bergisch Gladbacher Innenstadt zusammengefunden, um für die Freilassung der ca. 120 noch in Gaza festsitzenden Geiseln zu demonstrieren.


Auf dem Konrad-Adenauer-Platz machte Petra Hemming auf die Beflaggung des Bergisch Gladbacher Rathauses aufmerksam, bei der die israelische Flagge fehlt.

Nie wieder war offenbar gestern.


Nach dem Demonstrationszug ging es zurück zum Trotzenburgplatz zur fast schon traditionellen Mahnwache.

Es war die 31.

Jüdisches Leben gestalten

Soweit wir wissen, hat es in Bergisch Gladbach nie eine jüdische Gemeinde gegeben. Die geographische Nähe zu Köln lässt vermuten, dass die jüdischen Familien, die in Bergisch Gladbach lebten, sich dorthin orientierten.

Der Ganey-Tikva-Verein entwickelte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner für Juden und Jüdinnen, die in der Region leben und mit unserer organisatorischen Unterstützung viele Veranstaltungen u.a. zu den jüdischen Feiertagen organisieren. Wir freuen uns, dass wir das Erwachen Jüdischen Lebens in der Stadt Bergisch Gladbach unterstützen können.

Wir verankern jüdisches Leben als selbstverständlichen Teil der stadt-gesellschaftlichen Diversität. Dazu gehören mehrere öffentliche Kabbalat Shabbat, Chanukka-Feiern, ein erster Pessach-Seder in 2024 und eine Purim-Party, bei denen religiöse, säkulare und Nicht-Jüdinnen*Juden zusammenkamen.

Schildgener Stolpersteine

In den zurückliegenden Wochen hat der GTV die Stolpersteine in Bergisch Gladbach geputzt. Am 4.7.24 haben wir uns mit der Enkelin von Dr. Erich Deutsch, Frau Ursula Völkner und dem Künstler Helmut Brands an der von uns errichteten Stele für Erich Deutsch getroffen und an ihn – stellvertretend für alle Opfer des Naziterrors – erinnert. Vor erst 80 Jahren wurden einige  der Bergisch Gladbacher Juden nach Theresienstadt deportiert und dort umgebracht.

„Wir dachten, dass der Antisemitismus in Deutschland nach der Shoa niedergerungen sei – eine Fehleinschätzung. Nie war er weg, der Judenhass.

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