Die 22. Mahnwache, ein Besucher aus Israel und ein eindringlicher Vortrag

Bei der 22. Mahnwache für die Geiseln in Gaza am 23. April 2024 hat uns Oliver Vrankovic unterstützt.

Oliver stammt aus Esslingen in Baden-Württemberg, lebt aber seit 17 Jahren in Israel. Der alleinerziehende Vater arbeitet als Altenpfleger in Ramla im Herzen Israels. Als Vortragsreisender und Speaker informiert er regelmäßig in Deutschland über die Lage in Israel. Er ist dem Ganey-Tikva-Verein seit langem sehr verbunden.

Oliver kritisierte das Vorgehen der Weltgemeinschaft beim Versuch, die Geiseln durch Verhandlungen freizubekommen. Auf der anderen Seite werde in Israel das Bemühen der deutschen Seite bei der Unterstützung Israels durchaus gesehen und gutiert.

Nach der Mahnwache hielt Oliver Vrancovic in der VHS einen Vortrag, in dem er sehr eindringlich schilderte, wie er und seine Tochter den 7. Oktober erlebt haben. Dazu gehörten viele Einzelaspekte wie der späte Gegenschlag der israelischen Armee, die Kritik an der Regierung Netanjahu und die Entwicklung der Stimmung in der israelischen Bevölkerung.

Olivers Worte hat die 20 Anwesenden sehr berührt.

#21 – Eine Mahnwache ohne Zwischenfälle

Die 21. Mahnwache, in der wir erneut die Namen der Geiseln verlesen haben, verlief ausnahmsweise störungsfrei. Julia G. erinnerte daran, dass hinter jedem Namen eine Familiengeschichte und ein einzelner Mensch stehen.

Petra Hemming rief noch einmal in Erinnerung, dass unter den 133 Geiseln zehn Menschen mit einem deutschen Pass sind. Sie forderte im Namen aller Anwesenden die Bundesregierung auf, alles daran zu setzen, dass alle Geiseln befreit werden.

Sie befinden sich seit über sechs Monaten in der Hand der Hamas.

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Für die Geiseln in Gaza – Demo durch die Innenstadt am 10.4.2024

Schon ein halbes Jahr werden 133 Menschen, die aus dem Süden Israels
entführt wurden, als Geiseln in Gaza festgehalten, der Jüngste davon ist gerade
einmal ein Jahr alt.

Um wie jede Woche an das Schicksal der Geiseln zu erinnern hat der Ganey-Tikva-Verein am 10. April einen kleinen Demonstrationszug organisiert. Ca. 30 Freundinnen und Freunde Israels zogen von der RheinBerg Galerie auf den Konrad-Adenauer-Platz, wo Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln, nicht nur auf die Lage in Nahost, sondern auch auf den unübersehbaren Antisemitismus in Bergisch Gladbach aufmerksam machte. Diesen empfinde er stärker ausgeprägt als anderen Orten. Als aktuelles Beispiel verwies er auf einen Vorfall vor Beginn der Veranstaltung.

Einer der Teilnehmer, der aus Köln angereist war, wurde von einer jungen Migrantin empfangen mit den Worten:

„Ich hoffe, dass Deine Mutter vergast wird.“

Welch ein Empfang in der Papierstadt.

Es gab während des gesamten Aufzuges weitere Störungen, Anfeindungen und Hassparolen, auch, als wir die Hatikva sangen und die Namen der Geiseln verlasen. Die Polizei war mit relativ vielen Kräften vor Ort und hat unsere Sicherheit garantiert.

Uns hat die Demonstration wieder einmal vor Augen geführt, dass unsere jüdischen Freundinnen und Freunde in Gefahr sind.

In Bergisch Gladbach. In Deutschland. In Europa. Im Jahr 2024. Unerträglich.

 

Der GTV lädt ein zur Vortragsreihe über den 7. Oktober 2023

Sechs Monate nach dem terroristischen Überfall der Hamas auf Kibbuzim am Gazastreifen organisiert der GTV eine Veranstaltungsreihe zum 7. Oktober 2023.

Bitte tragt Euch die Termine ein. Eintritt jeweils 8,00 Euro an der Abendkasse.


Antisemitische Reaktionen auf die Anschläge vom 7. Oktober

Vortrag am 15.4.24 um 19:00 Uhr in der VHS, Dr. Marc Neugröschl

Wie so viele andere weltpolitische Ereignisse wird auch der derzeitige Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas zur Projektionsfläche für jahrtausendalte antisemitische Vorstellungen. Jenseits einer realitätsbezogenen
Auseinandersetzung mit dem Leid der Menschen in Israel und Gaza, den ideologischen Hintergründen des Konflikts und damit zusammenhängend innen- und außenpolitischen Konflikten, werden die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten als Rechtfertigung zur Diffamierung von Juden als Weltverschwörer, Teufel und Weltfeinde genutzt. Dies macht sich auch in einem Anstieg antisemitischer Straftaten auf der ganzen Welt bemerkbar. In seinem Vortrag in der Volkshochschule Bergisch Gladbach zeigt der Antisemitismusforscher und Holocaustpädagoge Dr. Marc Neugröschel wie Debatten rund um Israel und Palästina zum Vorwand zur Verbreitung traditioneller judenfeindlicher Fantasien werden.

Dr. Marc Neugröschel ist Soziologe, Antisemitismusforscher und Holocaustpädagoge an der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Außerdem ist er freier Journalist und schreibt regelmäßig für die Jerusalem Post und die Berliner Wochenzeitung Jungle World.


Israel nach dem 7.10.23 – eine Innenansicht

Vortrag am 23.04.24 um 19:00 Uhr in der VHS, Oliver Vrankovic

Der Judenmord im Westlichen Negev vom 7. Oktober hat Israel als materiellen Schutzraum für Juden nachhaltig erschüttert. Die Massaker sind für die Israelis allgegenwärtig und die Aussichten auf die Zukunft angesichts der Bedrohung von allen Seiten düster. Die brutale Zäsur folgt dem Höhepunkt des innerisraelischen Kulturkampfes und verpflichtet die Bevölkerung zum Zusammenhalt. Oliver Vrankovic beschreibt in seinem Vortrag wie sich der Horror des 7/10 und die  Ungewissheit über das Kommende auf die israelische Psyche
niederschlagen wird und wo die deutsche Israelsolidariät in dieser
kritischen Zeit gefragt ist.


Oliver Vrankovic lebt seit 15 Jahren in Israel und stammt gebürtig aus Baden-Württemberg.


Antisemitismus im Deutschrap – vor und nach dem 7.10.23

Vortrag am 22.5.24 um 19:00 Uhr in der VHS, Kurt Schmalle

Antisemitismus findet sich in allen Bevölkerungsgruppen und Millieus der deutschen Gesellschaft. Die Deutsche Hip Hop-Szene ist selbstredend ein Spiegel dieser Gesellschaft. Immer wieder kann man neben großen Talenten und einzigartigen Künstler:innen auch verschiedene Arten des Antisemitismus und Hass auf Israel beobachten.

Dabei fallen auch die antisemitischen Massaker des 7.10.23 ins Gewicht, wobei viele derer, die sonst für große Statements in der Rapwelt bekannt sind, plötzlich auffallend schweigsam waren oder gängige Verschwörungstheorien verbreiten.

Kurt Schmalle ist Sozialpädagoge, Autor und Blogger.

Sechs Monate Angst – Kundgebung in Köln für die Hamas-Geiseln

Genau sechs Monate nach dem barbarischen Überfall auf Israel hat die Allianz gegen Antisemitismus, der wir als Verein angehören, erneut zur Kundgebung aufgerufen. Dem Aufruf, sich zum 7. April 2024 auf dem Kölner Heumarkt zu versammeln, waren hunderte Menschen gefolgt, so z. B. Herr Rabbiner Brukner von der Synagogengemeinde Köln und deren Kantor.

Die Sprecher erneuerten ihre unbedingte Solidarität mit Israel, den Familien der Geiseln und den Geiseln selbst und betonte nochmals, dass es nicht in Vergessenheit geraten dürften. Verantwortlich für die aktuelle Situation sei einzig und allein die Hamas. Sie könnte morgen den Krieg beenden, wenn sie die Geiseln frei ließen und die Waffen niederlegten.

Wie jede Woche auf der Gladbacher Mahnwache verlas Petra Hemming auch hier die Namen der 134 Geiseln. „Wir rufen ihren Namen und werden sie nicht vergessen.“ Darüber hinaus stellte sie die Arbeit des israelsolidarischen Vereins „Bergisch Gladbach – Nir Oz“ und dessen Arbeit vor.
Gemeinsam mit der israelischen Sängerin Lior Perez sangen die Frauen der Allianz gegen Antisemitismus auf der Bühne gemeinsam abschließend die Hatikva, um auf die sexualisierte Gewalt gegen Frauen von der Hamas hinzuweisen.

Prof. Igor Epstein aus Köln und Roland Kaufhold umrahmten diese Veranstaltung auf dem Heumarkt musikalisch.

Die folgenden Bilder: Ruben Fotograf Köln



#BringThemHomeNow