Mahnwache Nummer 23 – schönes Bergisches Wetter und ein paar offene Fragen

Während der Nahe Osten brennt, die IDF in Gaza nach den Geiseln sucht, in Israel die Preise für tägliche Bedarfsgüter ins Absurde steigen und die Unis in den USA täglich mit wütenden Protesten von Hamasanhängern fertig werden müssen, stehen wir immer noch jeden Dienstag auf dem Trotzenburgplatz und erinnern an das Schicksal der seit 207 Tagen (Stand 30. April) gefangen gehaltenen Geiseln in Gaza. Wir tun das, weil wir nicht mehr machen können. Aber das, was wir tun können, tun wir auch. Denn wenn wir es nicht machen, macht es keiner.


Uns geht es um die Geiseln. Um 133 Frauen, Kinder und Männer. Wir demonstrieren nicht für die Regierung Netanjahu, nicht gegen die Menschen in Gaza, die unter der Hamas leiden, wir äußern uns nicht zur Siedlungspolitik auf der Westbank oder anderen Fragen. Umso mehr verwundert uns die blinde Wut, die uns entgegenschlägt, insbesondere aus Teilen (!) der muslimischen Community. Der Anblick des Davidsterns im Lande der Shoa muss für manche Zeitgenossen unerträglich zu sein. Es kommen die absurdesten Aussagen: die Berichte vom 7. Oktober seien Fakenews, die IDF begehe in Gaza einen Völkermord usw.. Manche bleiben stehen und grinsen breit, wenn wir die Namen von entführten Kindern vorlesen. Und unsere jüdischen Freundinnen und Freunde haben wieder Angst. In Europa. In Deutschland. In Bergisch Gladbach. Im Jahr 2024.

Was passiert da? Mitten in Europa, zumal in einer Stadt, von der ein ehemaliger Spitzenpolitiker einst behauptet hat, den Antisemitismus hierorts müsse man mit dem Nano-Mikroskop suchen.

Nein, ein Mikroskop brauchen wir hier wirklich nicht mehr, um zu sehen, was geschieht. Es genügt ein Besuch auf dem Trotzenburgplatz, jeden Dienstag um 18:00 Uhr.

Vielen Dank an die Polizei für den umsichtigen Schutz, den wir jeden Dienstag erhalten. Ohne diesen ginge es nicht.

#BringThemHomeNow