Die 60. Mahnwache

Heute haben wir zum letzten Mal die Namen von Oded Lifshitz, Shiri Bibas mit ihren beiden kleinen Söhnen, Kfir und Ariel, von unserer Liste der Geiseln abgelesen.

Heute ist Oded  im Kibbuz Nir Oz beigesetzt worden. Er war am 7. Oktober verletzt, aber lebend in den Gazastreifen verschleppt worden und ist in Gefangenschaft umgebracht worden.

Zeit seines Lebens hat er sich für ein friedliches Miteinander mit den palästinensischen Nachbarn eingesetzt. Wir haben uns vor ihm verneigt und seinen Namen gerufen, damit dieser nicht vergessen wird.

Morgen wird Yarden Bibas seine beiden kleinen Jungs und seine Frau auf ihrem letzten Weg zur ewigen Ruhe begleiten. Die Welt schweigt, ein Aufschrei über die unfassbare Brutalität, die den beiden Jungs und ihrer Mutter angetan wurde, bleibt aus.

Es ist für die Menschen in Deutschland scheinbar leichter, einfach darüber hinweg zu sehen, nicht darüber sprechen zu wollen. Das erleben wir auch jeden Dienstag auf unseren Mahnwachen: Wir legen die Finger in die Wunde! Und werden dies so lange tun, bis alle Geiseln befreit sind und nicht ruhen. Die Menschen fühlen sich provoziert. Durch die vielen Israelflaggen, können nicht an sich halten. Erneut ist unsere Vorsitzende heute als Kindermörderin bezeichnet worden, von einem jungen Mann mit mutmaßlich muslimischem Hintergrund. Er war sich keiner Schuld bewusst und empfand das Wort. „Kindermörder“ keineswegs als Beleidigung. Heute war Polizei vor Ort, so dass eine Anzeige mit mehreren Zeugenaussagen platziert werden konnte. 

Wir stehen auch in diesen schwierigen Tagen fest an der Seite Israels.