Vortrag von Dr. Oren Osterer am 13.02. zum Thema: „75 Jahre Israel“

Dr. Oren Osterer führte durch die Geschichte des Mandatsgebiets Palästina und dessen innerer gesellschaftsgeschichtlicher Entwicklung bis zur Staatsgründung Israels und bis zum jüdisch-panarabischen Bürgerkrieg.

Zu bemerken ist insbesondere, wie wichtig es ist, dass man die historische Entwicklung faktenbasiert, umfassend und kontextgetreu aus gesamthistorischem Blickwinkel, frei von persönlichen Befindlichkeiten darstellt. Das fehlt in der deutschen Gesellschaft und in gesellschaftlichen Debatten zumeist. Denn es gab und gibt eine gemeinsame Geschichte Palästinas vor der ethnischen Feindschaft, die heute als Nahostkonflikt bekannt ist. Palästina war immer Heimstätte verschiedener ethnisch-religiöser Gruppen. Und die Veränderungen durch den Zionismus, der das jüdische Volk in Zusammenhalt und Nationalbewusstsein vereinte, sind ein von der arabischen Seite ursprünglich begrüßter und unterstützter Teil palästinensischer Geschichte. Auch wenn am Ende der Wunsch nach einem eigenen jüdischen Staat bestand. Und dieser Weg wurde rechtens, mit Rücksicht auf die arabischen Bürger und auf rechtlich-demokratischer Basis beschritten, bevor antisemitische revanchistische arabische Eliten das Klima vergifteten. Diese Differenzierung und analytische Schärfe ist es, durch das Osterers Vortrag besticht.

Den Schluss den wir aus dem heutigen Abend ziehen, ist, dass man sich manchmal eben doch die Mühe machen muss, sich umfassend einzulesen, bevor man seine Meinung zu Themen herausposaunt.

Die Veranstaltung war teilweise in Präsenz und Zoom gestaltet, die circa 40 Teilnehmer bedanken sich herzlich bei Herrn Dr. Osterer