Israeltag in Köln
Echte Solidarität lohnt sich
Eine weitere befreite Geisel, Bühnenstars und strahlende Sonne: Es gab viele Glanzpunkte auf dem diesjährigen Israeltag in Köln. Im Vordergrund stand dabei klar der Wunsch, alle Entführten nach Hause zu holen und die zerstörten Orte wieder mit Leben zu füllen.
Engagement für Israel hat viele Gesichter
Sie hatten tatkräftige Hilfe in dem zerstörten Kibbuz Nir Oz geleistet und waren gerade erst von ihrem Einsatz in Israel zurückgekehrt: Petra Hemming und Roman Salyutov berichteten am Israeltag auf der Bühne am Rathenauplatz, was ihre Gruppe Freiwilliger in dem kleinen Grenzort zu Gaza erlebte: Die Aktiven reinigten Zufahrten, schnitten Sträucher zurück und brachten Gemeindeflächen in Ordnung. „Wenn man für einen Moment die verbrannten Häuser und das Massaker ausblendet, kann man erahnen, was für ein wunderbarer Ort Nir Oz einmal war“, sagte Petra Hemming, Vorsitzende des Ganey-Tikva-Vereins Bergisch Gladbach.
Der 7. Oktober: eine lange Spur des Grauens
Das gefundene Söckchen der jüngsten Geisel, Baby Kfir Bibas, das kleine Fahrrad seines Bruders Ariel, die mit rot (entführt) und schwarz (ermordet) markierten Briefkästen – dies sei jedes Mal „ein Schlag in den Magen“ gewesen. Und gerade deshalb sei gelebte Solidarität so wertvoll, ergänzte Roman Salyutov vom Vorstand des Solidaritätsvereins Nir Oz – Bergisch Gladbach. Die Benefizkonzerte des Konzertpianisten und Dirigenten bringen seit vielen Monaten erfolgreich Spenden ein, in erster Linie für die Waisen in Nir Oz. Roman Salyutov appellierte: „Es lohnt sich, noch mehr zu tun, das heißt: hinzufahren und mit eigenen Händen aktiv zu werden!“ Der nächste Einsatz ist bereits für Dezember geplant.
Israel, die Heimat der Hoffnung
Am Israeltag der Kölner Synagogengemeinde wirkten viele Organisationen mit. Dazu gehörten auch cityofhope cologne e.V., die Deutsch-Israelische Gesellschaft Köln, Klare Kante e.V. Cologne, das Bündnis gegen Antisemitismus Köln, TuS Makkabi Köln, Kölsche Kippa Köpp und die Kölner Omas gegen rechts.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker stellte als Schirmherrin des Israeltags fest; „Mir tut es gut zu sehen, wie viele Kölnerinnen und Kölner hier heute Flagge zeigen für Israel!“ Auch wenn soeben eine Geisel, der 52jährige Beduine Qaid Farhan Alkadi, befreit worden sei, so befänden sich immer noch 108 weitere in Gefangenschaft. „Bring them home“ müsse das wichtigste Ziel darstellen. Israel sei die Heimat der Hoffnung, schloss die Politikerin.
Stars auf der Bühne
Mit Sharon Brauner & Band aus Berlin sowie Lior Peretz aus Tel Aviv standen stimmgewaltige internationale Stars auf der Bühne. So interpretierten Sharon Brauner und ihr Kollege Karsten Troyke „Dance me to the end of love“ (Leonard Cohen) auf jiddisch neu. Und Lior Peretz ließ den den Eurovision-Song „Hurricane“ von Eden Golan neu erbeben.
Starke Sounds und strahlende Sommersonne begleiteten die zahlreichen Teilnehmenden in den Abend – und manch einer nahm eine gelbe Rose oder Dahlie mit, verteilt von den Frauen der WIZO Gruppe Köln. Gelb, das ist die neue Farbe auf dem Israeltag und ein Zeichen für die Verbundenheit mit den Geiseln und ihren Angehörigen.